Love Your Neighbour - Pionier David Togni im Interview

David Togni ist vor allem durch sein Social Modelabel „Love Your Neighbour“ und seine Bücher in Deutschland bekannt geworden. Er hat noch viele andere Dinge am Laufen und im März hatten wir die Gelegenheit David auf ein Interview zu treffen.

David, du bist als Unternehmer, Berater, Speaker eine große Inspiration für sehr viele Menschen. Ist das Modelabel „Love Your Neighbour“ sozusagen das Kernstück deiner Arbeit?

Das Grundding ist und bleibt schon das Label „Love Your Neighbour“. Aber mittlerweile ist „Love Your Neighbour“ eine kleine Bewegung geworden. Und es sind zwei Bücher und viele Speaches daraus entstanden. Es gibt inzwischen Firmen, die bei uns anfragen, ob wir ihre Werbegeschenke oder Firmenbekleidung machen. Da ist schon etwas gewachsen. Es melden sich auch Ratsuchende bei uns und das ist eigentlich auch das Schöne an den ganzen Nachrichten, die ich beispielsweise bei Insta bekomme. Ganz viele Jugendliche trauen sich, Sachen zu fragen, die sie sonst nicht fragen würden. Und das ist schon krass und dazu ist LYN einfach ein Türöffner. Wir sehen uns ja gar nicht als Hilfswerk oder so, aber wir wollen die Leute animieren und ihnen zeigen, wie einfach es eigentlich ist, Nächstenliebe zu leben. Und es ist auch wirklich einfach.

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Klar, vielleicht ist nicht jeder der Typ, der auf jeden zugeht – und ich fühl mich auch nicht jeden Tag danach. Ich habe viele Tage, wo ich auch ein bisschen alleine sein möchte. Ich liebe die Stille mehr, als den Trubel. Die Stille ist mein Lieblingsgeräusch. Heute morgen zum Beispiel habe ich wenig geschlafen und war schon um 4 Uhr wieder draußen. Und das ist auch Teil meines Lebens und das was ich liebe. Von außen sieht das natürlich anders aus. Ich sehe eher aus, wie einer der das Rampenlicht liebt, aber eigentlich geht’s mir nicht um das. Aber ich weiß, ich will es so lange so machen, bis Gott sagt: „Jetzt ist es vorbei. Jetzt ist genug.“ Und bis dahin will ich das machen, was er mir vor die Füße legt.

Was ist euer Traum von LYN. Was ist die Veränderung, die ihr in dieser Welt sehen wollt?

Wir wollene eine Kultur der Ehre und der Liebe sehen. Aber wir wollen auch zeigen, das Liebe einen Namen hat. Das ist mir schon sehr, sehr wichtig. Liebe will ja eigentlich jeder, aber Liebe hat einen Namen.

Von dieser Vision geleitet, lebst du einen Lifestyle radikaler Nächstenliebe. Wo fängt man als Normalo da an?

Als Normalo? Genauso wie ich auch – ganz bestimmt bei sich selbst. Ich glaube zuerst muss man an einen Punkt kommen, an dem man sich selbst annehmen kann. Und dann noch eine Stufe weiter gehen, dass man sich selbst lieben kann und dass man sich sehen kann wie Gott einen sieht. Ich glaube das ist die Voraussetzung dafür, dass man dann auch seinen Nächsten lieben kann, wie es heißt: „Liebe deinen nächsten, wie dich selbst.“ Und das ist nur möglich – und ich rede hier von selbstloser Liebe – wenn wir uns selbst lieben können. Weil viele Leute erleben das immer wieder: Man gibt jemandem etwas, dass es einem danach selbst besser geht. Das ist schon mal besser, als gar nichts tun, aber das ist nicht die selbstlose Liebe. Noch schöner ist es, wenn man an einen Punkt kommt, an dem man geben kann und gibt, ohne selbst etwas zu erwarten. Wenn dann dazu natürlich auch noch die Freude oder so kommt, ist das etwas Wunderschönes.

Aber ich denke schon, dass wir uns mit uns selbst noch viel mehr beschäftigen sollten. Das ist etwas, das mir sehr wichtig ist. Ich verbringe wahrscheinlich die meiste Zeit damit, dass ich an mir selbst arbeite. Viel Kraft, viele Tränen, viele spezielle Momente. Ich bin zum Beispiel, als ich neu aufgeräumt habe in meinem Leben, sehr viel herumgereist und bin an die Orte, an denen ich besondere Dinge erlebt habe – gute wie schlechte. Ich bin dort nochmal hin und wollte einfach mit Gott für mich reinen Tisch machen. Das ist die Art und Weise, wie ich das gemacht habe.

Woher nimmst du selbst deine Inspiration?

Meine Inspiration nehme ich ganz klar aus meinem Glauben an Jesus Christus. Das ist meine Hauptinspirationsquelle. Und natürlich reise ich sehr, sehr viel und ich rede viel mit Leuten auf den Straßen Und ich habe gelernt, dass man von Leuten aus unterschiedlichen Kulturen und Hintergründen so viel lernen kann, wenn man einfach mal zuhört und wenn man die Leute über eine längere Zeit beobachtet.


Das Interview führte Martin Böttinger für Spark.